Und sie dreht sich und dreht sich. Der Schweiß tropft von der Decke, der Rhythmus lässt einen tanzen und träumen. Man lässt sich gerne hineinfallen in eine Zeit, in der Dekadenz und Luxus dem sozialen und politischen Frust der 70er Jahre entgegenwirkten. Revolution – doch eine Art Parallelwelt. Und das Ganze unter diesem leuchtenden Ball, der über der Tanzfläche schwebt. (superfly.fm)
Als Spiegel- oder auch Disco-Kugel bezeichnen wir eine mit kleinen Spiegeln beklebte Styropor- oder Schaumstoffkugel. Der Beleuchtungseffekt zahlreicher kleiner, sich langsam bewegender Lichtpunkte, die an einen Sternenhimmel erinnern, ist mit Sicherheit der beliebteste Lichteffekt in Tanzlokalen – und das Synonym für die glitzernde Welt der Discos. Spiegelkugeln gab es bereits am Ende des 19. Jahrhunderts. In einer Beschreibung eines Ballsaals in Boston wurde 1897 bereits darauf hingewiesen.
Etabliert wurde sie vor allem in den Tanzpalästen Berlins der 1920er Jahre. In Filmen wie Der blaue Engel (1929) oder Berlin – Die Sinfonie der Großstadt (1927) entdeckt man sie ebenfalls. Die funkelnden Bälle – doch ihre Blütezeit war die glanzvolle Disco-Ära der 70er und frühen 80er Jahre. Keine Disco kam ohne ihre Spiegelkugel aus. Sie wird sich weiter drehen – und findet mittlerweile nicht nur in Tanzlokalen Verwendung. Sie hängt als Miniatur-Kopie an Weihnachtsbäumen, und sogar Pizzaöfen wurden hier und da zur Disco-Kugel. Mehr hört ihr, wenn ihr reinhört!